Das Budget als Grundlage Deiner Finanzen

Budget-Töpfe

Als man klein war, war alles ganz einfach. Man hat Taschengeld bekommen und es dafür ausgegeben, wofür man wollte. Vielleicht hat man alles auf einmal ausgegeben, vielleicht hat man auf etwas gespart. Aber zumindest große Überraschungen gab es nicht. War das Geld alle, dann war die Konsequenz höchstens, dass es bin zum Ende der Woche keine Süßigkeiten mehr gab. Das Budget, was man hatte, war also durch die Höhe des Taschengeldes vorgegeben.

Als man dann älter wurde, gab es die ersten Verpflichtungen: Handy-Vertrag, Auto, Miete, Versicherungen. Das meiste war noch ganz gut überblickbar. Aber was wie viel braucht man zum Beispiel für Kleidung so im Monat? Mal kauft man gar nichts, dann wieder ein teures Teil. Und im nächsten Monat dann braucht man dringend Socken. Dann geht auch noch der Staubsauger kaputt. Und man kann sich keinen neuen kaufen, weil das Geld für die Unterwäsche drauf gegangen ist.

Spätestens dann sollte man sich einmal überlegen, wofür das Geld so weg geht. Und daraufhin sollte man für die einzelnen Ausgabekategorien je ein Budget anlegen. Das sollte generell die erste Aufgabe sein, wenn man sich überlegt, sich mit seinem Geld zu beschäftigen. Denn es bringt nichts, sich Anlagestrategien, Aktienkurse und Immobilienprospekte anzugucken, bevor man nicht genau weiß, wie viel man eigentlich sparen kann.

Übersicht gewinnen

Der erste Schritt ist also die Bestandsaufnahme. Und da kann man mit dem (meist) einfacheren Teil anfangen, den Einnahmen. Im Zweifelsfall fällt da nur das Einkommen aus einer Anstellung darunter. Aber es können auch die Umsätze aus einer selbständigen Arbeit, soziale Leistungen wie Rente, Kindergeld, Arbeitslosengeld, etc. dabei sein. Eventuell hat man schon eine Immobilie und bekommt eine Miete. Oder auch irgendwelche anderen Anlagen bringen einen mehr oder weniger regelmäßigen Geldeingang. Je unregelmäßiger ein Geldeingang ist, um so schwerer ist er auch zu schätzen. Angenommen, ein Maler verkauft nur alle 2-3 Monate ein Bild, was dann aber 3.000,- bis 6.000,- Euro kostet. Da muss man schon ein wenig überlegen, um das gut abschätzen zu können.

Kommen wir nun zu den Ausgaben. Normalerweise gibt es hier eine größere Menge an verschiedenen Positionen. Grundsätzlich unterscheiden kann man hier zwischen den eher gut planbaren Ausgaben, den weniger planbaren, weil schwankenden und den unerwarteten.

Planbare Ausgaben

Zu den gut planbaren gehören alle regelmäßigen Ausgaben wie zum Beispiel Miete, Nebenkosten, Kreditrückzahlungen, Versicherungen und Beiträge. Die meisten dieser Ausgaben sind monatliche. Manche kommen vielleicht auch wöchentlich oder nur jährlich vor. Diese müssen dann natürlich auf den Monat umgerechnet werden.

Unregelmäßige Ausgaben

Die weniger planbaren Ausgaben sind die, die sich von Monat zu Monat sehr unterscheiden. Lebensmittel gehören zum Beispiel dazu. Aber auch Kleidung, Benzin, Unterhaltung wie Kino oder Theater und ähnliches fallen darunter. Auch Urlaub würde ich hier einrechnen, obwohl der meist sehr schwer zu schätzen ist. Aber auch bei den anderen Kategorien kann es schwierig sein, einen realistischen Durchschnittswert zu nennen. Hier ist es hilfreich, wenn man die Ausgaben schon eine Zeitlang protokolliert hat. Dazu kann man zum Beispiel eine Multibanking-App benutzen.

Unerwartete Ausgaben

Als letztes sollte man nur Geld für die unerwarteten Ausgaben mit einrechnen. Das sind vor allem Reparaturen oder Ersatzanschaffungen, wenn sich etwas mal nicht mehr reparieren lässt. Geht zum Beispiel der Kühlschrank kaputt, sind schnell ein paar hundert Euro fällig. Sicher kann man nicht alle Eventualitäten berücksichtigen. Trotzdem sollte man sich spätestens bei einer Neuanschaffung überlegen, wie lange die Haltbarkeit ist. Dann weiß man, was man für einen Ersatz in ein Budget zurücklegen sollte.

Ein Budget erstellen

Jetzt kann man erst einmal Kassensturz machen. Das bedeutet, man zieht einfach die Ausgaben von den Einnahmen ab. Kommt hier eine negative Zahl raus, hat man definitiv ein Problem. Das bedeutet, sich vor allem die Ausgaben noch einmal genau anzuschauen und gegebenenfalls zu kürzen. Dabei sollte man ehrlich sein und eine Kürzung auf dem Papier auf Taten in der Wirklichkeit folgen lassen. Auch eine kleine positive Zahl sollte dazu anhalten, sich noch einmal mit den Ausgaben zu beschäftigen. Denn eine unerwartete größere Ausgabe kann einen dann schnell in Bedrängnis bringen.

Ist der Überschuss am Monatsende aber groß genug, kann man die einzelnen Posten auf je ein Budget aufteilen. Ob man die nun wirklich am Monatsanfang auf einzelne physikalische Konten verteilt oder eher virtuell verwaltet, bleibt einem selber überlassen. Auf jeden Fall sollte man unregelmäßigere Ausgaben auf ein Extra-Konto weglegen. So kommt man gar nicht erst in Versuchung, das Geld auszugeben. Praktisch ist es zum Beispiel, wenn Deine Bank Unterkonten anbietet, wie zum Beispiel N26. Dort sollte man am Anfang des Monats per Dauerauftrag das Geld hin verschieben und erst wenn man es wirklich braucht wieder zurückholen.

Natürlich sollte man die Budgets regelmäßig überprüfen. Und zwar sowohl, ob man aktuell im Plan ist, als auch, ob man diese in die ein oder andere Richtung anpassen muss.

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