Bis vor einigen Jahren war ein Tagesgeldkonto für viele noch die erste Wahl, wenn es um das Thema Geld ansparen ging. Damals bekam man noch einen Zinssatz, der zumindest etwas über der Inflation lag. Das hat sich aber seitdem geändert. Heute liegt der durchschnittliche Zinssatz nur noch knapp über der Nulllinie – wenn überhaupt. Da stellt sich natürlich die Frage, ob so ein Konto überhaupt noch Sinn ergibt.
Ein Tagesgeldkonto ist im Grunde der größere Bruder des altehrwürdigen Sparbuchs. Im Gegensatz zu dem kann man über den gesamten Betrag jederzeit verfügen. Beim Sparbuch kann man höchsten 2.000,- Euro abheben. Aber es gibt auch Einschränkungen. So ist weder ein ordentlicher Zahlungsverkehr möglich noch kann man einen Dispokredit darauf einrichten. In den meisten Fällen ist ein Tagesgeldkonto an ein Referenzkonto geknüpft, so dass Auszahlungen nur darauf vorgenommen werden können.
Der größte Vorteil ist sicher, dass man Geld hier parken kann, welches man momentan nicht braucht. Verbleibt solches Geld auf dem Girokonto, besteht immer die Gefahr, dass man es schnell doch mal ausgibt. Überweist man es auf ein anderes Konto, gilt das Prinzip „Aus den Augen – aus dem Sinn“. So kann das Tagesgeldkonto ein wichtiger Baustein für ein Kontomodel sein.
Eine Alternative zu dem Tagesgeld ist das Festgeld. Hier erkauft man sich leicht höhere Zinsen mit weniger Flexibilität. Das Geld wird dann eben für einige Monate oder Jahre weggelegt und kann nicht angerührt werden. Das lohnt sich nur in wenigen Fällen, wenn man genau weiß, wann man wie viel Geld benötigt. Ein Beispiel wäre, wenn man den Führerschein machen will, das Geld bereits beisammenhat, aber noch ein Jahr warten muss.
Tagesgeld als Übergangslösung
Sowohl bei dem Fest- als auch bei dem Tagesgeld lohnt sich das Produkt wegen der Zinsen nicht. Der einzige Grund, warum man trotzdem darauf zurückgreifen sollte, ist der Mangel an Alternativen. So gibt es kein anderes Produkt, bei dem man ein so geringes Risiko eingeht – trotz des Wertverlustes durch die Inflation. Man weiß sehr genau, wie viel Geld man am Schluss zurückbekommt. Selbst bei einer Bankenpleite ist das Geld durch Sicherungsfonds geschützt. Das ist allerdings nicht in allen Ländern der Fall. Einige Plattformen werben mit höheren Zinsen in Ländern, in denen das Risiko deutlich höher ist. Da sollte man sich sehr genau vorher informieren, was im Ernstfall passiert und ob es einen entsprechenden Sicherungsfond dafür gibt.