Die meisten von uns haben das Glück, relativ regelmäßige Einnahmen zu haben. Angestellte haben einen Lohn, von dem auch noch viel Steuern und Abgaben direkt abgezogen werden. Genauso sieht es bei Rentnern aus oder bei Menschen, die von staatlicher Unterstützung abhängig sind. Komplizierter wird es, wenn man kein regelmäßiges Einkommen besitzt. Dazu gehört man vor allem als Selbstständiger und Freiberufler, der je nach Auftrag bezahlt werden. Bei diesen Personen ist es besonders wichtig, dass sie nicht nur ihre Ausgaben, sondern auch ihre Einnahmen im Blick behalten. Und da lauern so manche Fallstricke.
Unregelmäßige Einkünfte beachten
Das erste, was die ganze Sache kompliziert macht, ist, dass die Höhe der Einnahmen von Monat zu Monat unterschiedlich ausfallen können. So kann ein freiberuflicher Autor in einem Monat mal 5.000 Euro verdienen, weil er ein paar gute Aufträge hatte. Im nächsten Monat aber hat er eine Woche Urlaub gemacht und dann lief es auch nicht ganz so gut. Da kamen dann vielleicht nur 2.000 Euro rum. Gerade zu Beginn seiner Karriere als Selbstständiger ist es schwierig abzuschätzen, was der nächste Monat so bringen wird.
Aber mit der Zeit wird es besser und man bekommt nicht nur ein Gefühl dafür, sondern kann es sogar aus den vergangenen Monaten berechnen. So sollte man den Durchschnitt der letzten 12 oder sogar 24 Monate nehmen und sich das als Gehalt auszahlen. Der Rest legt man zurück. Verdient man in einem Monat weniger, kann man von dem zurückgelegten wieder etwas entnehmen. Wichtig ist, dass man den Durchschnitt regelmäßig überprüft, eventuell sogar jedes Mal. So hat man ein relativ regelmäßiges Einkommen und kann Schwankungen ausgleichen.
Brutto ist nicht gleich netto
Des weiteren muss man als Selbstständiger natürlich beachten, dass das Geld, was auf dem Konto landet, nicht unbedingt auch alles Einkommen ist. Denn im Gegensatz zu dem Angestellten muss man hier meist selbst die Abgaben zahlen. Dazu gehören auf jeden Fall die Einkommensteuer und die Krankenkasse. Und natürlich muss man auch die laufenden Kosten des Geschäfts bezahlen. Der Autor hat hier im Zweifelsfall gerade mal seinen Laptop, der Handwerker aber muss auch Material einkaufen. So sollte man das auszuzahlende Gehalt so berechnen, dass wirklich schon alle beruflichen Ausgaben abgezogen sind. Besonders die Einkommensteuer und die Krankenkasse können dabei schwierig zu berechnen sein.
Ist man privat krankenversichert, ist die Höhe festgelegt. Ansonsten sollte man unbedingt bei seiner Krankenkasse die Höhe erfragen. Diese wird normalerweise einmal im Jahr neu berechnet.
Die Einkommenssteuer berechnet sich aus der Höhe des zu versteuernden Einkommens, also dem Teil, was abzüglich diverser Ausgaben wie Werbekosten, Versicherungen, Abgaben und weiteres übrigbleibt. Dass das dann auch noch der Einkommensteuertarif progressiv gestaltet ist, macht das Ganze nicht einfacher. Im Internet gibt es genügend Rechner, die einem dabei helfen. Aber auch hier gilt: Lieber etwas mehr zurücklegen, so dass es am Schluss keine böse Überraschung gibt.
Als Selbstständiger ist man sein eigener CFO
Je komplexer die Verdienstsituation ist, um so wichtiger ist es, diese von den privaten Ausgaben zu trennen. Hier bietet sich natürlich ein Extra-Konto an, von wo man sich das monatliche Gehalt überweist. Außerdem muss man noch mehr als viele andere darauf achten, dass man die Ein- und Ausgaben da im Blick behält.